Zu dem von Wer­ner Schül­ler her­aus­ge­ge­be­nen Buch „Geschich­ten aus Bad Neu­en­ahr-Ahr­wei­ler“ haben zahl­rei­che Geschich­ten­schrei­ber aus der Kreis­stadt ihre per­sön­li­chen, erns­ten und lus­ti­gen Erzäh­lun­gen beigesteuert.

Die CDU Senio­ren-Uni­on Bad Neu­en­ahr-Ahr­wei­ler lud nun kürz­lich zu einer nach­mit­täg­li­chen Lesung ins Hotel Krupp in Bad Neu­en­ahr ein, in deren Ver­lauf eini­ge der Autorin­nen und Autoren ihre Kurz­ge­schich­ten vor­tru­gen. Zu die­ser Pre­mie­re im Ver­an­stal­tungs­rei­gen der Senio­ren-Uni­on konn­ten Vor­sit­zen­der Man­fred Kol­ling und der Initia­tor Wer­ner Schül­ler erfreu­lich vie­le inter­es­sier­te Zuhö­re­rin­nen und Zuhö­rer begrü­ßen. Her­bert Engel, stell­ver­tre­ten­der Vor­sit­zen­der der Senio­ren-Orga­ni­sa­ti­on, über­nahm anschlie­ßend die Regie und führ­te gut gelaunt durch das Programm.

Zu Beginn las Rita Lau­ter ihre Erzäh­lung „Das Peter-Fried­ho­fen-Haus“, die sich mit ihrer Bezie­hung zu die­sem mar­kan­ten Gebäu­de neben Ahr­wei­lers Ober­tor befasst. Alle zwei Jah­re pil­gern Mit­glie­der der Schorn­stein­fe­ger-Innung Koblenz anläss­lich des Peter-Fried­ho­fen-Gedenk­tags zum inzwi­schen 200 Jah­re alten Gebäu­de, war zu erfahren.

Paul Gie­lers Geschich­te „Wie ein Spitz­na­me ent­stand“ zau­ber­te so man­ches Schmun­zeln auf die Gesich­ter der Anwe­sen­den, wäh­rend der Autor über die Her­kunft von Namen wie „Entetünn“ oder „Lin­ge Hackes“ auf­klär­te. Die zwei­te Erzäh­lung von Paul Gie­ler, ein aus­ge­such­ter Ken­ner rund um den Ahr­wein, klär­te ver­schmitzt über das kur­ze Leben der Reb­sor­te „Por­tu­gun­der“ an der Ahr auf.

Über Schul­er­leb­nis­se berich­te­te Wer­ner Schül­ler in sei­ner gleich­na­mi­gen Erzäh­lung aus Zei­ten, in denen der ers­te Schul­tag noch auf den 1. April eines Jah­res fiel. Erin­ne­run­gen wur­den wach bei detail­lier­ten Beschrei­bun­gen des leder­nen Schul­ran­zens, Schie­fer­ta­fel mit dazu­ge­hö­ren­dem Wisch­lap­pen und Grif­fel­kas­ten. Für Stau­nen sorg­ten Schül­lers „Rück­bli­cke an mei­ne Lehr­zeit“, zeig­ten sie doch, mit wel­chen Phan­ta­sie­ge­gen­stän­den so man­cher Lehr­ling gefoppt wur­de, wenn auf­ge­tra­gen wur­de, Böschungs­ho­bel, Sal­do­sche­re oder den Dis­kont­ham­mer zu besorgen.

Gespann­tes Zuhö­ren beglei­te­te Her­bert Engels Schil­de­rung „Mein ers­tes Fahr­räd­chen“, in der sich so man­cher Zuhö­rer wie­der­fand. Was für ein Schock, bei der ers­ten Rad­tour zur „Lay­woch“ vom Bäcker Hein­richs beim Apfel­klau erwischt zu wer­den, der das Räd­chen ein­kas­sier­te und es dem Feld­schütz Becker zur Auf­be­wah­rung über­gab. Aber auch die­ses Erleb­nis ende­te glimpflich.

Mit sei­ner Mund­ar­t­er­zäh­lung „ Vom Uste­was­se on enem klei­ne Won­de“ wuss­te Man­fred Kol­ling augen­zwin­kernd vom Erfin­dungs­reich­tum aus sei­ner Zeit als Mess­die­ner zu berich­ten. Was tun, wenn das Oster­was­ser nicht mehr für alle Haus­hal­te reich­te, die damit vor Zei­ten regel­mä­ßig nach der Oster­mes­se ver­sorgt wur­den? Die Erklä­rung ließ nicht lan­ge auf sich war­ten, sah doch eine Nach­ba­rin, „wie de Jesus en der Jes­talt von zwei Mess­de­ne aus enem Rest Uste­was­se an ose Bach e Eime­sche voll Uste­was­se jemach hät.“

Aner­ken­nen­der Applaus der begeis­ter­ten Zuhö­rer und ein Wein­prä­sent für jeden Geschich­ten­schrei­ber bil­de­ten zum Schluss der Lesung den Dank an alle Vor­tra­gen­den. Schließ­lich stell­te Man­fred Kol­ling in Aus­sicht, dass die Senio­ren-Uni­on zum Ende des Jah­res eine Neu­auf­la­ge die­ser Ver­an­stal­tung plane.