Die Lek­tü­re des Berichts über die kürz­li­che Wein­la­gen­wan­de­rung der CDU Senio­rin­nen und Senio­ren aus Bad Neu­en­ahr-Ahr­wei­ler hat bei zahl­rei­chen Lese­rin­nen und Lesern Lust auf Mehr gemacht. Mehr aus dem Mun­de von Paul Gie­ler, spe­zi­ell aus sei­ner Feder. Der Buch­au­tor und aus­ge­wie­se­ne Fach­grö­ße in Sachen Ahr­wein gehört in der hie­si­gen Regi­on zu den gro­ßen Lehr­meis­tern, Rat­ge­bern, Fach­leu­ten und Exper­ten. Sein Wis­sen ist schier uner­schöpf­lich, geht es um das, was der Ahr­wei­ler Stadt­schrei­ber Johann Schöneck vor 400 Jah­ren als „hie­si­ger Gegend für­nehms­te Nah­rung“ bezeichnete.

Mit sei­nem am 2. August 2021 erschie­ne­nen Buch „Fas­zi­na­ti­on Ahr­wein“ lockt Gie­ler den inter­es­sier­ten Leser in den geleb­ten Wein­bau an der Ahr „Ges­tern, Heu­te, Mor­gen“. Der Geschichts­in­ter­es­sier­te mag sich vor­ran­gig zunächst von den Infor­ma­tio­nen ver­ein­nah­men las­sen, die Gie­ler zur Ent­wick­lung von Reb­sor­ten und Wein­qua­li­tät in Euro­pa von den Anfän­gen bis in die Gegen­wart zusam­men­ge­tra­gen hat. Wei­te­re Fel­der eröff­net der Ver­fas­ser natür­lich mit dem Schwer­punkt Ahr­wein­bau und den Per­spek­ti­ven für die Zukunft. Gekonnt brei­tet der Autor die Viel­zahl ver­gan­ge­ner, aktu­el­ler und zukünf­ti­ger The­men des Wein­baus an der Ahr in kurz­wei­li­ge Geschich­ten ver­packt aus. Inklu­si­ve eines Ein­blicks in das Winz­er­le­ben Mit­te des vori­gen Jahr­hun­derts am Bei­spiel sei­ner eige­nen Kind­heit. Wer möch­te schon allein beim Durch­stö­bern des Inhalts­ver­zeich­nis­ses nicht nach­blät­tern, was sich unter der Über­schrift „Der Stroh­hut­tou­ris­mus“ ver­ber­gen mag.

Nicht nur bei den ver­ständ­li­chen und nach­voll­zieh­ba­ren Beschrei­bun­gen der wich­tigs­ten Reb­sor­ten und ‑flä­chen an der Ahr, den Infor­ma­tio­nen zur heu­ti­gen Wein­bergs­be­wirt­schaf­tung und der Dar­stel­lung des Wegs von der Trau­be zum Wein tritt das pro­fun­de Fach­wis­sen Paul Gie­lers zuta­ge. Auch die Fra­ge, wer eigent­lich Fer­di­nand Oechs­le war, kommt nahe­zu neben­bei zur Spra­che und lässt die Ant­wort ohne Umschwei­fe fol­gen. Dass der Autor den Wein­bau von der Pike auf gelernt hat, bleibt nicht ver­bor­gen. Ori­gi­nell: Gie­lers Inter­view mit einer Wein­re­be augen­zwin­kernd beti­telt mit „König Spät­bur­gun­der gibt sich die Ehre“.

Viel­fäl­tig sind die wei­te­ren The­men, die Fach­mann Gie­ler sei­nen Lese­rin­nen und Lesern unmiss­ver­ständ­lich nahe­zu­brin­gen ver­mag. Der Wein im Blick­punkt der Medi­zin, eine Über­sicht zu den Win­zer­ge­nos­sen­schaf­ten und Wein­gü­tern sowie Details zum Eti­kett, dem Per­so­nal­aus­weis des Weins, schlie­ßen Wis­sens­lü­cken, denen sich manch ein Wein­lieb­ha­ber beim Stu­di­um des Buches noch nicht recht bewusst war. Ein nicht ganz sor­gen­frei­er Blick in die Zukunft unter dem Aspekt des Kli­ma­wan­dels, des Tou­ris­mus und der Mecha­ni­sie­rung im Steil­la­gen­wein­bau ste­hen am Ende der ins­ge­samt mit über 180 Bil­dern und 40 Gra­fi­ken ver­fass­ten Abhandlung.

Da war aber doch noch was: Das The­ma Frau­en und Wein. Auch hier­zu zeigt sich Paul Gie­ler bewan­dert, wenn er über die Wein­kö­ni­gin­nen der Ahr ins Schwär­men gerät. Selbst hier bleibt der Autor augen­zwin­kernd, kür­te die Ahr doch 1936 in Ahr­wei­ler ihre ers­te Wein­kö­ni­gin. Pikan­ter­wei­se war die Aus­er­wähl­te eine jun­ge Dame namens Mar­ga Bier, wie Gie­ler zu berich­ten weiß.

Die „Fas­zi­na­ti­on Ahr­wein“ erweist sich als eine sehr emp­feh­lens­wer­te Lek­tü­re mit sel­te­nen Foto­gra­fien nicht nur für Wein­ken­ner und sol­che, die es wer­den wol­len. Hat man begon­nen zu lesen, ist man, ins­be­son­de­re als Laie, gefan­gen von den ver­ständ­li­chen Beschrei­bun­gen. Beim Auf­sau­gen der Infor­ma­tio­nen ent­wi­ckelt sich das Bedürf­nis, die­ses Buch bis zum letz­ten Buch­sta­ben aus­zu­kos­ten. Viel­leicht auch, weil mit Wein­wis­sen der Wein aus dem Ahrtal noch bes­ser schmeckt. Der Autor schöpft aus einem reich­hal­ti­gen Netz­werk von Win­zern, Wis­sen­schaft­lern, Medi­zi­nern und Wein­bau­tech­ni­kern. Die Ergeb­nis­se sei­ner Recher­chen ver­knüp­fen Wis­sen auf eine leicht les­ba­re Art mit teils neu­en, zum Nach­den­ken anre­gen­den Theorien.

Auf 255 Sei­ten wird der Wein­kul­tur der Ahr ein unbe­dingt lesens­wer­tes Denk­mal gesetzt. Das Buch im fes­ten Ein­band ist in fast allen Buch­hand­lun­gen Deutsch­lands, so auch in Bad Neu­en­ahr-Ahr­wei­ler, zum Preis von 19,90 € erhält­lich (ISBN 978–3‑943123–41‑8).

Unser Freund Paul Gie­ler wird im Ver­lauf der Mit­glie­der­ver­samm­lung der CDU Senio­ren-Uni­on Bad Neu­en­ahr-Ahr­wei­ler am 5. Okto­ber 2022 im Bethel Hotel zum Wein­berg, Haupt­stra­ße 62 in Bad Neu­en­ahr, sein Buch per­sön­lich vor­stel­len, zum Erwerb anbie­ten und signieren.